Ich habe das Gefühl, dass es die aktuelle Situation in diesem Jahr einigen Menschen besonders erschwert, sich ihren guten Neujahrsvorsätzen zuzuwenden. Es ist irgendwie immer eine schwierige Angelegenheit, aber eben in diesem Jahr wohl noch mehr.
Dabei erscheint doch am Anfang alles in einem rosaroten Licht. Es ist doch fast schon so, als ob man verliebt wäre. Man verliebt sich also in seine guten Vorsätze, hebt sie stolz empor und erzählt erstmal allen Bekannten und der Familie, was man sich tolles für das neue Jahr vorgenommen hat. Und dann bekommt man erstmal einen Vorschuss an Stolzgefühl.
Mit geschwollener Brust und einem Gefühlsmix von Energie und Motivation und wirklich gutem Willen, geht man dann also an den Start..
Januar:
Alles was es zur Umsetzung braucht, wird nun auf den Plan gerufen.
Man kann sich ja schon mal im Fitnessstudio oder Verein zum Probetraining anmelden. In keinem anderen Monat wie im Januar, gibt es so viele Neuanmeldungen. Gleich geht es dann los zum Sportklamotten kaufen, denn es darf an nichts fehlen. Man will es ja schließlich so ganz und gar richtig machen.
Ein paar Podcasts und YouTube Videos zum schnellen Abnehmen gibt es wie Sand am Strand der Seychellen. Da fällt es gar nicht leicht das Richtige zu finden.
Für die neuen Veganer unter euch: Herzlich willkommen im Dschungel an Informationen, über was man essen darf und was eben nicht und welche Nahrungsergänzungsmittel definitiv nicht vergessen werden sollten. Auch hier ist der Einstieg über die digitalen Medien ganz schnell getan. Influencer und Blogger die ihren veganen Alltag teilen, gibt es unzählige.
Und die neuen Familienmenschen mit Herz? Die können gleich online ein Gesellschaftsspiel bestellen, weil sie mehr Zeit mit den Kindern und der Familie verbringen wollen. Die Amazon Bestellzeiten sind nun nach Weihnachten auch wieder im Standard.
Februar:
Hier teilen sich die Fans der guten Neujahrsvorsätze dann in mindestens 3 Gruppen:
1. Die krassen Durchzieher: schauen nicht rechts und links und wollen einfach ihr Ding durchbringen. Meckern gibt es nicht, denn nur die Harten kommen in den Garten.
Spaß hat ja schließlich keiner in Aussicht gestellt und im Ziel winkt der Pokal für Heros.
2. Die Zögerlichen: machen keinen Schritt ohne einen vernünftigen Plan. Es reicht aber nicht nur Plan A, nein auch noch Plan B und Plan C könnten ja aufgenommen werden. Sicher ist sicher und nun mal ganz in Ruhe Schritt für Schritt.
3. Die Selbstgetäuschten: haben sich das alles ganz anders vorgestellt und überhaupt in diesem Jahr wird das wohl erstmal nichts mehr mit dem guten Vorsatz. Irgendwie sind der innere Schweinehund und die guten alten Gewohnheiten eben doch stärker. Diese Gruppe wird im nächsten Jahr nochmal antreten.
März:
Es bleiben Gruppe 1 und Gruppe 2 im Rennen.
Gruppe 1 geht langsam aber sicher der Atem aus, denn die Hauruckaktionen mit übertriebenen Aktionismus sind extrem kräfteraubend. Im März gibt es die meisten Kündigungen im Fitnessstudio. Wer hier noch Kraft hat, zieht einen weiteren Monat durch, aber spätestens dann wird der Vorsatz zu den Akten gelegt. Die Kandidaten brechen vor der Ziellinie zusammen
Unsere gemütliche und bedächtige Gruppe 2 befindet sich immer noch im Rennen, aber ehrlich gesagt fehlt es dem Einen oder dem Anderen ein wenig an Motivation und Schubkraft und somit bleibt es hier spannend zu sehen, was in den nächsten Monaten passiert.
Hast du dich schon insgeheim einer Gruppe zuordnen können?
Letztendlich sind diejenigen am erfolgreichsten, die bei der Umsetzung ihrer Vorsätze folgendes berücksichtigen:
Getreu dem Motto nicht zu schnell aber auch bloß nicht zu langsam und ohne Plan schon gar nicht!
Planung
Du brauchst eine realistische Planung mit kleinen Zwischenzielen.
Fokussieren auf Fortschritte
Notiere kleine Fortschritte und positive Resultate. Was gelingt dir schon gut?
Herausforderungen stetig aber mit Bedacht steigern
Du tust dir mit einer Überforderung aber auch mit Unterforderung nicht gut. Beides wirkt Leistungsmindernd.
+
Lust und Spaß
Setze dich in der Planungsphase mit deiner Motivation und möglichen Hindernissen auseinander.
Freundlichkeit mit dir selbst
Perfektionismus ist bei Umstellungen von Gewohnheiten kein guter Begleiter. Verzichte darauf!
Realismus
Ja, es dauert und du musst aus deiner Komfortzone heraus, aber es ist auch ein tolles Gefühl, wenn du am Ziel angelangt bist.
Stelle dich auf einen längeren Marsch ein! Je länger du deine alte Gewohnheit schon bei dir hattest, desto schwieriger wird die Umstellung. Sei gnädig und freundlich mit dir, aber stecke dir stets realistische Ziele.
Im Übrigen eignet sich ein Coaching hervorragend, um gute Vorsätze, egal ob nun zu Neujahr oder zu einem anderen Zeitpunkt, erfolgreich ins Ziel zu bringen.
Der Coach hat diverse Möglichkeiten dir ein guter Begleiter zu sein. Gemeinsam kann man realistische Ziele formulieren, Hindernisse beleuchten, Zeitpläne aufstellen und vom ersten bis zum letzten Schritt konkrete Maßnahmen formulieren. Dann geht es an die Umsetzung und dein Coach wird dir beratend zur Seite stehen, wenn du in Gefahr gerätst dein Ziel aus den Augen zu verlieren.
Für alle, die sich anstatt um ihre Vorsätze zu kümmern, ins diesem Jahr wie gelähmt auf der Couch sitzen und nur noch Corona News hören oder völlig erschöpft im Homeschooling und Homeoffice versacken, habe ich gute Neuigkeiten:
Warum nicht in diesem Jahr mal die guten Neujahrsvorsätze mit Beginn des chinesischen Neujahr anfangen? Das wäre dann der 12.02.2021.
Wird schon möglich sein, sag ich jetzt einfach mal so und ich bin Coach und darf das! 😊
Aber egal wann ihr startet, ich wünsche euch auf jeden Fall viel Glück und gutes Gelingen, beim Umsetzen eurer persönlichen Neujahrsvorsätze in diesem Jahr.
Eure Susanne
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